Der Heimat- und Geschichtsverein veranstaltet Wanderungen und Exkursionen

 oder nimmt mit seinen Mitgliedern an Veranstaltungen anderer Anbieter teil.


 

Grenzsteinkontrolle mit großem Interesse absolviert

Historische Grenzsteine sind doppelt geschützt

Mit einem solch großen Interesse am Kontrollgang entlang der uralten Grenzen im Raum Breitenstein haben die Veranstalter am vergangenen Wochenende nicht gerechnet. 33 Männer und Frauen aus Sachsen-Anhalt und Thüringen nahmen daran teil. Das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz und der Heimat- und Geschichtsverein „Goldene Aue" hatten bereits zum 14. Mal gemeinsam zu diesem „Klassiker" unter den Frühjahrswanderungen eingeladen.

Steht der Stein noch am alten Standort? Hier hilft Nachmessen, wie weit er aus dem Boden ragt. Steht der Stein noch am alten Standort? Hier hilft Nachmessen, wie weit er aus dem Boden ragt. „Damit wollen wir zum einen den Brauch der früheren Grenzumzüge zwischen den Gemeinden pflegen", erklärte Vereinsmitglied Manfred Schröter aus Berga. „Zum anderen dienen solche Touren der Kontrolle des Zustandes der historischen Grenzsteine, die zum großen Teil auch geschützte Kleindenkmale sind." Sie sind in vieler Hinsicht gefährdet. Die Enge der alten Wege erfordert von den Fahrzeugführern eine hohe Aufmerksamkeit beim Abtransport des Rohholzes. Das gleiche gilt für den Holzeinschlag. „Auch hier gibt es aus Unkenntnis und Unaufmerksamkeit immer wieder Verluste", so Schröter. „Vor einigen Jahren wurde sogar am Birkenkopf ein sehr schöner Grenzstein mit Bilddarstellungen aus dem Jahre 1735 aus dem Boden „gezogen" und am Wegrand bereitgelegt". Dank einer solchen Kontrolle konnte hier möglicherweise Schlimmeres, das heißt das Verschwinden des Steines, verhindert werden. Entsprechende Meldungen an die Denkmalschutzbehörden und Rücksprachen mit dem Grundstückseigentümer haben offensichtlich gewirkt. Heute steht das Objekt wieder an Ort und Stelle. Aber, es gibt zwei neue „bedenkliche Situationen". Ein Grenzstein der Grenzlinie Kurfürstentum Sachsen/Fürstentum Anhalt liegt „festgefahren" am Wegrand und ein weiter wurde auf freier Fläche von einem Fahrzeug fast umgedrückt. „Wir werden eine entsprechende Meldung vornehmen", so Schröter. „Unser Verein ist auch gern bereit, bereits im Vorfeld von Holzeinschlägen über den Standort solcher „Schätze" in unserer Kulturlandschaft zu informieren.

Der Stein Nummer 2 der Grenze Kursachsen/Kurhannover aus dem Jahre 1735 stand vor einigen Jahren noch senkrecht. Er müsste zum besseren Schutz wieder aufgerichtet werden. Manfred Schröter zeigt zum Beweis die Abbildung im „Grenzsteinbuch“. Der Stein Nummer 2 der Grenze Kursachsen/Kurhannover aus dem Jahre 1735 stand vor einigen Jahren noch senkrecht. Er müsste zum besseren Schutz wieder aufgerichtet werden. Manfred Schröter zeigt zum Beweis die Abbildung im „Grenzsteinbuch“.

Vier der „Neulinge" erhielten dem alten Brauch nach für ihre Teilnahme und zur späteren Erinnerung von Manfred Schröter eine Brezel geschenkt. Es waren Katrin und Wolf Treppschuh aus Bösenrode sowie Peter Ruppert aus Nordhausen und Bernd Rothe aus Hemleben. „Früher gab es auch Ohrfeigen oder ein Geldstück", sagte er. „Wir hoffen mit dieser kleinen Aufmerksamkeit das Interesse geweckt zu haben, bei Wanderungen auf solche Kleindenkmale zu achten und Beschädigungen sowie Diebstähle umgehend den Denkmalschutzbehörden zu melden." Allein die Grenzlinie zwischen Kursachsen und Kurhannover hat eine Länge von 40,6 Kilometern. „Das kann von den Vereinsmitgliedern nicht alles zu Fuß kontrolliert werden", informierte Uwe Kramer vom Biosphärenreservat. „Dazu kommen noch weitere Grenzen im Südharzer Karstgebiet und dem Raum Allstedt. Hier ist einfach eine höhere Aufmerksamkeit der Bevölkerung erwünscht." Hier hilft nur die Aufklärung über die Bedeutung solcher Grenzsteine in der Region. Dass auch Sammelleidenschaft keinen Halt vor ihnen macht, zeigte der Diebstahl vor Jahren im Raum Berga und Breitungen(MZ berichtete). Die Täter wurden leider nie ermittelt.

 

An den Touren „Geschichte erleben im Biosphärenreservat“ haben bisher 817 Personen teilgenommen. Das Interesse wächst ständig.

Die Kontrolle der Grenzsteine wird in diesem Jahr vom Verein im Alten Stolberg und Raum Breitungen fortgesetzt. Interessenten können sich über www.goldeneaue.net melden.

Die historischen Grenzsteine sind, wenn sie am Originalstandort stehen, gültige Grenzmale und dienen als Punkte für die Herstellung von digitalen Liegenschaftskarten. Des weiteren sind sie als Kleindenkmale geschützt. 

 

 

Uralten Genossenschaftswald per pedes erforscht

18. Tour „Geschichte erleben im Biosphärenreservat“ erinnert an die Ersterwähnung des Siebengemeindewaldes vor 675 Jahren. 

Über 60 Teilnehmer nahmen am Sonntag an der 18. Tour „Geschichte erleben im Biosphärenreservat" teil. Sie führte diesmal von Schwenda aus durch einen Teil des Siebengemeindewaldes.

Über 60 Wanderer kamen zur 18. Tour „Geschichte erleben im Biosphärenreservat“. Diesmal gab es eine Zeitreise in den Siebengemeindewald.Über 60 Wanderer kamen zur 18. Tour „Geschichte erleben im Biosphärenreservat“. Diesmal gab es eine Zeitreise in den Siebengemeindewald.

Anlass dafür war die Ersterwähnung des Waldes als „das holz all der Dorfer gemeyne" in einer Urkunde aus dem Jahre 1341. Waldförster Oliver Ehmig, die Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins „Goldene Aue" und das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz nahmen die Wanderer dabei mit auf eine besondere Zeitreise.

Der Wald hat zahlreiche Besonderheiten zu bieten. Liegt seine Entstehungsgeschichte auch etwas im Dunkeln, können sich Historiker seit der Ersterwähnung auf eine immer bessere schriftliche Überlieferung stützen. So kann der Fichtenanbau durch Waldförster Johann Wilhelm Ulrich bis zum März 1854 zurückverfolgt werden. Der jetzige Förster Oliver Ehmig nutzte die Gelegenheit, den Wanderern die heute im Siebengemeindewald angestrebte Form der Waldwirtschaft zu erläutern. Schließlich ist aus dem ehemaligen Niederwald mit seiner regelmäßigen Wellholzernte bereits ein Hochwald geworden, dessen Rotbuchen sich auf natürliche Weise verjüngen. Angestrebt wird laut Förster Ehmig ein gesunder Mischwald in unterschiedlichen Altersstufen. So vertritt er im Einklang mit den Waldvögten und Ortsvorständen den Standpunkt: „Kahlschlag ist nicht mehr zeitgemäß." Damit stehen die heutigen Waldgenossen in der Tradition einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung, die für ihren Wald vor Jahrhunderten in Waldordnungen festgelegt wurde.

Zwischenstopps mit geschichtlichen Erläuterungen gab es an den zahlreichen Denkmalen, wie den Erinnerungsstätten für den Waldwärter Hermann Kirchner (gef. 1915 in Russland) oder den im November 1888 von Wilddieben ermordeten Waldförster Berthold Mauss.

Selbst für Waldgenossen gibt es noch unbekannte Wege in „ihrem Wald". Das stellte zumindest Axel Gottschalk aus Thürungen fest. Der Weg in das Altbergbaugebiet und zum Flussspatschacht führte nämlich auf dem alten Bergmannsstieg den Kupferbach entlang. „Obwohl ich jedes Jahr an den Waldbegehungen der Waldvorstände teilnahm, ist dieser Weg für mich neu", sagte er. „So lernt man immer ein neues Waldstück kennen." In diesem sonst auch von den Waldarbeitern fast unberührten Waldstück hatten einige Wanderer das Glück eine Wildkatze zu sehen. Sie suchte allerdings beim Anblick der Menschen schnell das Weite.

Der Siebengemeindewald

Der Siebengemeindewald ist eine rund 1100 Hektar große geschlossene Waldfläche in der Gemeinde Südharz zwischen Schwenda und Uftrungen. Ideelle Eigentümer sind die Besitzer von 951 Hausgrundstücken in den sieben Orten Berga, Bösenrode, Rosperwenda, Uftrungen, Schwenda, Thürungen und Görsbach. Sie werden Waldgenossen genannt. Den Mitgliedern stehen zwei Waldvögte aus den Orten Berga und Uftrungen vor. Die waldbaulichen Arbeiten koordiniert ein angestellter Förster.

Die 19. Tour „Geschichte erleben im Biosphärenreservat" führt am 2. April entlang alter Grenzen bei Breitenstein.

Eine Reise in die Müntzer-Zeit

Zur 17. Tour „Geschichte erleben im Biosphärenreservat“ wurde die Zeit 500 Jahre zurückgedreht

Rund 50 geschichtsinteressierte Wanderer waren am Samstag dabei, als Werner Reich in Allstedt das Rad der Zeit um fast 500 Jahre zurückdrehte. Das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz und der Heimat- und Geschichtsverein „Goldene Aue" hatten unter dem Thema „Auf den Spuren Thomas Müntzers" zur 17. Tour „Geschichte erleben im Biosphärenreservat" eingeladen.

Fast 50 geschichtsinteressierte Wanderer zogen mit Werner Reich „Auf den Spuren Thomas Müntzers“ rund zehn Kilometer rund um Allstedt. Eine Station waren die klösterlichen Forellenteiche an der Sophieneiche. Fast 50 geschichtsinteressierte Wanderer zogen mit Werner Reich „Auf den Spuren Thomas Müntzers“ rund zehn Kilometer rund um Allstedt. Eine Station waren die klösterlichen Forellenteiche an der Sophieneiche.

In den ehemaligen Mauern der Stadt Allstedt und ihrem Umfeld ist kaum noch etwas aus dieser Zeit erhalten. Aber die Spurensuche lohnt sich trotzdem. Müntzer kam zu Ostern 1523 nach Allstedt und blieb nahezu eineinhalb Jahre hier. Seine Predigtstätte war die Neustädter Kirche Sankt Johannis Baptist. Sie wurde 1765 durch den heutigen barocken Bau ersetzt. Dafür blieb aber der Dom, die Sankt-Wigperti-Kirche, als Ruine erhalten. Hier soll Müntzer, nach Literatur nach, sogar eine Zeitlang gewohnt haben. Einen Beweis dafür gibt es nicht, sind sich Werner Reich und Rainer Böge einig. Im Turm wird künftig, den Wünschen des Allstedter Heimatvereins nach, wieder eine Ausstellung über die Stadtgeschichte informiert, gab Bürgermeister Jürgen Richter (CDU) vor Ort bekannt. Aus der oberen Etage ist dann sogar ein freier Blick über die Dächer der Stadt möglich. Wenig Beifall fand unter den Teilnehmern der wieder „zugemauerte Blick" auf den Turm. Auch Nachbarin Renate Becke (Kräuterhexe Tilly) hielt dabei mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg.

Wesentlich ungetrübter war dafür der Blick im Forstort Hirschberg auf die ehemaligen klösterlichen Forellenteiche. „Sie gehörten dem Kloster Naundorf bei Allstedt", erklärte Werner Reich. Dieses Kloster spielte eine große Rolle im Leben von Müntzer. Hier lernte er Ottilie von Gersen kennen und lieben. 1523 fand in Allstedt die Hochzeit statt. Nach der Auflösung des Klosters gingen diese Teiche in herzoglichen Besitz über und versorgten das Schloss Allstedt mit Fischen. Ausgangs des 19. Jahrhunderts wurden zwei uralte Eichen an den Teichen nach dem Großherzog Carl-Alexander und seiner Frau Sophie benannt. Sie standen auf jeden Fall schon zur „Müntzer-Zeit". „Die Sophieneiche hat eine Stammumfang von 6,70 Metern und zeigte 1995 noch grüne Triebe", erklärte Reich. „Heute ist es nur noch ein Torso, aber dafür ein beliebtes Fotomotiv." Blühende Schneeglöckchen rund um die Teiche kündeten vom nahen Frühling. Ein lohnendes Ausflugsziel bei Allstedt. Ebenso gut erreichbar sind auch die Quellen im Borntal. Von hier aus führte eine hölzerne Wasserleitung, rund fünf Kilometer lang, bis in den Innenhof des Allstedter Schlosses. „Sie mündete dort in einem Röhrbrunnen", so Rainer Böge. „Angelegt wurde die Leitung im 16. Jahrhundert. Der genaue Trassenverlauf muss noch erforscht werden." 1888 ersetzte man die Holzröhren durch Tonrohre.

Ein geschichtsträchtiger Ort zur „Müntzer-Zeit" war die Mallerbacher Feldkapelle Sankt Marien. Sie wurde im Frühjahr 1524 von Müntzers Anhängern niedergebrannt. Ein Ziel der Zerstörung war „salzige Tränen vergießende Marienbild". Der genaue Standort der Kapelle ist nicht mehr bekannt.

„Auf den Spuren Thomas Müntzers"

Der Rundweg „Auf den Spuren Thomas Müntzers" führt über etwa zehn Kilometer von der Stadt Allstedt über den Domplatz und Lindenmarkt durch den Forstort Hagen zur Sophieneiche, zu den Forellenteichen und der Wallanlage „Alte Burg" auf dem Hirschberg. Weitere Station waren das Borntal und die Kirschlöcher bei Mallerbach. Um die Erforschung der Allstedter Heimatgeschichte bemüht sich der 1990 gegründete Heimatverein Allstedt. Jährlich erscheint dazu ein „Allstedter Lindenblatt".

 

 

Auf den Spuren der Eisenverhüttung

50 Wanderer erleben Geschichte bei Nienstedt.


Unter dem Motto „Geschichte erleben", gingen am Samstag 50 Wanderer in Nienstedt auf Entdeckungstour. Werner Reich vom Heimat- und Geschichtsverein „Goldene Aue" stellte die Wanderung diesmal unter das Thema: Auf den Spuren der Eisenverhüttung in Nienstedt und Einzingen.

50 Leute gingen auf die rund zehn Kilometer lange Spurensuche zwischen Nienstedt und Einzingen. Diesmal stand die Eisenverhüttung im Mittelpunkt. 50 Leute gingen auf die rund zehn Kilometer lange Spurensuche zwischen Nienstedt und Einzingen. Diesmal stand die Eisenverhüttung im Mittelpunkt.


Im vergangenen Jahr hatte er auf einem Grundstück in seinem Heimatort besondere Eisenschlackenreste gefunden. Die an das Landesamt für Archäologie Halle eingereichten Proben erwiesen sich als frühgeschichtlich. Daraufhin
gestaltete er einen historischen Rennofen nach, an dem er das Prinzip der Eisenverhüttung vor rund 2000 Jahren erläuterte. Zu dem Anschauungsmaterial gehörte auch Rasen- oder Brauneisenstein, dass recht oberflächennah in der Region abgebaut und mit Holzkohle in Rennöfen geschmolzen wurde. Bei diesem Schmelzprozess kommt es zu besonderen Materialveränderungen: Das zeigte er anschaulich mit einem Magneten.Die Eisenschlackenreste sind magnetisch.Die Eisenschlackenreste sind magnetisch.
Während das Raseneisenerz nicht magnetisch ist, blieben die Schlackenstücke am Magneten hängen. „Das entstandene Eisen war aber noch nicht rein genug", berichtete Werner Reich. „Deshalb wurde die sogenannte Luppe noch mehrmals ausgeschmiedet."

Das Modell seines Rennofens hatte Werner Reich nach Abbildungen gebaut. „Es hat viel Arbeit gemacht", gibt er zu. Deshalb möchte er ihn samt Schlackenfunde auch gern einem Museum in der Region schenken. Einen solchen Rennofen, hatte bereits Gustav Adolf Spengler sen. (1869-1961) im Jahre 1913 am Kapellenberg in der Flur bei Einzingen gefunden.

Werner Reich hatte sogar einen Rennofen nachgebaut. Da lohnte sich schon ein Blick hinein.Werner Reich hatte sogar einen Rennofen nachgebaut. Da lohnte sich schon ein Blick hinein.
Bevor er die Fundstelle zeigte, gab es noch viel Interessantes über die weitaus jüngeren Zeugnisse der Geschichte zu erfahren. So über die Heinrichsquelle, die den Nienstedter Einwohnern nützlich war. Aber auch die am Wegrand stehenden Grenzsteine und die Windräder wurden erklärt. Am trigonometrischen Punkt konnten alle Teilnehmer den Rundblick in die Goldene Aue, nach Beyernaumburg und Sangerhausen, bis hin zur Thüringer Pforte genießen.
In Einzingen gab es natürlich ein Zwischenstopp am Bauernstein unter der Dorflinde und dem Nagelstein am Teich. „Das war alles sehr interessant", sagte Uwe Bluschke aus Wettelrode. „Bei der nächsten Wanderung bin ich wieder mit dabei."

 

Geschichte erleben

Die nächste Tour „Geschichte erleben" findet am 28. März um 10 Uhr statt. Dann lädt der Heimat- und Geschichtsverein Goldene Aue zur 12. Grenzsteinwanderung nach Breitenstein ein. Treffpunkt ist an der alten Heerstraße am Waldrand.

Das Biosphärenreservat hat jetzt einen „Mittelpunkt"

75 Wanderer kamen zum Auftakt „Geschichte erleben im Biosphärenreservat"

Mit einem Sternmarsch von Questenberg und Hainrode aus weihten 75 Wanderer am 31. Januar 2015 den „Mittelpunkt" des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz auf der „Schönen Aussicht" bei Hainrode ein. Bei herrlichem Winterwetter mit leichten Frost und Schneefall machte sich von Questenberg aus zur ersten Wanderung „Geschichte erleben im Biosphärenreservat" in diesem Jahr ein Trupp von 50 Personen auf den Weg.

50 Wanderfreunde nahmen bei schönstem Winterwetter am Samstag von  Questenberg aus am Sternmarsch zum „Mittelpunkt des Biosphärenreservates“ teil. Es war die erste geführte Wanderung in der Reihe „Geschichte erleben im Biosphärenreservat“ im Jahre 2015.50 Wanderfreunde nahmen bei schönstem Winterwetter am Samstag von Questenberg aus am Sternmarsch zum „Mittelpunkt des Biosphärenreservates“ teil. Es war die erste geführte Wanderung in der Reihe „Geschichte erleben im Biosphärenreservat“ im Jahre 2015.

Die Führung übernahmen Michael Richter, stellvertretender Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins „Goldene Aue" und Armin Hoch, Mitarbeiter im Biosphärenreservat (BR). Voller Erwartung der erst einen Tag vorher aufgestellten Säule legten sie die knapp drei Kilometer auf dem Karstwanderweg bis zum Ziel zurück. Am Wegrand zeigte ihnen Armin Hoch eine „Mumie", wie die Botaniker verdorrte Stengel mit Früchten bezeichnen, der Behaarten Schuppenkarde. „Sie ist sehr selten und wächst nur hier im Biosphärenreservat zwischen Hainrode und Questenberg", erläuterte er. „Die Vögel fressen im Winter gern die Samen." Eine weitere botanische Rarität, eine hier vorkommende Ziestart, konnte er nur beschreiben. Sie wächst auf dem Grund der Haselbornschwinde. Ein prächtiges Bild bot auch die eingeschneite Dinsterbachschwinde. Kaum vorstellbar, wie sich hier das Wasser des kleinen Dinsterbach schon seit Jahrtausenden einen Weg durch das Gipsmassiv bahnt.
Den Mittelpunkt des Biosphärenreservates kennzeichnet ein Baum mit Wegweisern zu den weiteren 15 Biosphärenreservaten in Deutschland. Den Mittelpunkt des Biosphärenreservates kennzeichnet ein Baum mit Wegweisern zu den weiteren 15 Biosphärenreservaten in Deutschland. Am Ziel erwartete außer der „Mittelpunktsäule", gefertigt aus einem Baumstamm mit Wegweisern zu den anderen 15 Biosphärenreservaten in Deutschland, auch ein „Memoryspiel" für Erwachsene. Christiane Funkel, amtierende Leiterin des BR, bat die Wanderer die Biosphärenreservate nach ihrer Entfernung von diesem Mittelpunkt aus, zu ordnen. „Ganz schön knifflig", lautete der allgemeine Kommentar. Da war es wesentlich leichter, sich in das „Wanderbuch" einzutragen. Künftig werden alle Teilnehmer an den gemeinsamen Touren „Geschichte erleben im Biosphärenreservat" gebeten, sich hier einzutragen. Einer der ersten war neben Christiane Funkel die Staatssekretärin Anne-Marie Keding (CDU) aus dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt. Ihr hat die Tour ebenfalls gut gefallen. „Schön hier oben an diesem Aussichtspunkt", sagte sie. „Dazu die herrliche Sicht hier oben." Frau Keding gab auch bekannt, dass der Heimat- und Geschichtsverein „Goldene Aue" in den neuen Beirat des Biosphärenreservates berufen wird. „Darüber freuen wir uns sehr", antwortete Michael Richter. Viele Wanderer nutzten die Gelegenheit für ein erstes Foto vom „Mittelpunkt". Yvonne Ostermann aus Großkorbetha, zu Besuch in Hainrode, war mit Jakob (5) und Charlotte (9) dabei. „Das war schön und der Schnee hat den Kindern viel Spaß gemacht", freute sie sich. Zum ersten Mal bei einer solchen Tour dabei war auch Eva Kania aus Roßla. „Ich wollte diese Gegend hier schon immer mal zu Fuß kennenlernen", meinte sie. „Eine traumhafte Landschaft."

 Christiane Funkel (mi.), amtierende Leiterin des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz übergibt den „Mittelpunkt“ an der „Schönen Aussicht“ in Hainrode. Christiane Funkel (mi.), amtierende Leiterin des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz übergibt den „Mittelpunkt“ an der „Schönen Aussicht“ in Hainrode.